Kritische Analysen zu Politik und Wirtschaft Herausgeber: Heiner Flassbeck & Paul Steinhardt
Dirk Ehnts
Autorenbeschreibung
Dirk Ehnts ist Dozent für Volkswirtschaftslehre am Bard College Berlin – A Liberal Arts University. Er beschäftigt sich in der Forschung schwerpunktmäßig mit monetärer Makroökonomie und Saldenmechanik.
Eine Realzinstheorie, wie sie Werner Vontobel vertritt, ist mit der Funktionsweise moderner Geldwirtschaften nicht in Übereinstimmung zu bringen. Ein Debattenbeitrag.
Häufig hört man, Banken würden sich über den Interbankenmarkt, die Zentralbank oder auch Spar- oder Kundeneinlagen „refinanzieren“. Wenn es jedoch richtig ist, dass Kredite aus dem Nichts geschöpft werden, müssen solche Aussagen falsch sein.
Die Eurozone braucht ein staatliches Beschäftigungsprogramm. Das wäre ein Anfang für einen überfälligen Paradigmenwechsel, indem die Anpassungslasten der Wirtschaftskrisen nicht mehr auf den Schultern der Schwächsten abgeladen werden.
Zehn Jahre nach der Finanzkrise hat sich die Wirtschaftsdisziplin noch immer nicht mit deren Folgen auseinandergesetzt. Entsprechend pessimistisch ist Steve Keen. Trotzdem könnte sein jüngstes Buch Abhilfe schaffen.
Empirische Erfahrungen zeigen: bei staatlichen Budgetrestriktionen handelt es sich nicht um einen „notwendigen Mythos“, sondern um eine Abkehr ökonomischer Aufklärung hin zu einem mittelalterlichen Aberglauben.
Martin Höpner sieht in seiner Kritik der Modern Monetary Theory Handlungsbeschränkungen (constraints), etwa in „Problemen mit der Zinssteuerung“ und der Ersparnis. Doch diese Beschränkungen beruhen auf Missverständnissen.
Schulden gelten meist als ärgerliche Verfehlung und Ausdruck von Misswirtschaft. Faktisch wird damit argumentiert, dass Ausgaben nur bei positiven Kontoständen getätigt werden sollten. Ein folgenreicher Irrtum.
Wenn sich Banken gegenseitig Kredit geben können, für was braucht es dann noch Zentralbankgeld (und eine Zentralbank)? Die Antwort hat mit der Wirtschaftsgeschichte und dem Wettbewerb zu tun.