Editorial

Weltunordnung

| 18. April 2024

Liebe Leserinnen und Leser,

willkommen in einer neuen Woche. Die Kriege in der Ukraine und in Nahost sind die Eruptionen einer geopolitischen Plattenverschiebung. Das alte Machtgefüge der unipolaren Welt verschiebt sich. Und auch Indien gerät zunehmend in eine Rivalität mit China. Doch welche Weltordnung erwartet uns in Zukunft?

Während der Politologe Herfried Münkler von der rosigen Zukunft einer „Pentarchie“ mit der EU am Tisch sinniert, bleibt die Frage im Raum, ob und wie das schwache und uneinige Europa die regionalen Konflikte vor der eigenen Haustür lösen kann.

Diese und weitere Themen finden Sie in unserer neuen Ausgabe:

  • Gesundheit, Gini-Koeffizient und Globalisierung Die soziale Ungleichheit in Deutschland nimmt zu, sagt Karl Lauterbach. Besser hätte der Gesundheitsminister darüber gesprochen, warum die Politik im Kampf gegen die soziale Ungleichheit nicht wirklich vorankommt. Joseph Kuhn
  • Die rosige Zukunft der Pentarchie Universalien gibt es nicht nur in der Sprache, sondern auch in der Internationalen Politik, so die These des Politologen Herfried Münkler. Sie ließen sich für die Erklärung der Gegenwart und Prognosen zur Zukunft fruchtbar machen. Doch sein Buch offenbart blinde Flecken. Werner Polster
  • Ein Zwei-Staaten-Lösungs-Mittel Seit langem fordern die westlichen Länder einen eigenständigen palästinensischen Staat. Das scheiterte bisher an der Blockade Israels. Mit dem blutigen Konflikt im Gaza besteht eine neue Dringlichkeit. Für eine Erfolgschance müsste die EU ihre wirtschaftliche Stärke einsetzen. Gerd Grözinger
  • Indiens Manöver im Windschatten Chinas Noch stehen Indiens Großmachtambitionen im Schatten Chinas. Die chinesische Konkurrenz mit westlichen Staaten bereitet den Boden für Neu-Delhis diplomatische Bemühungen in Südasien. Kann Neu-Delhi so zum Zentrum einer multipolaren Weltordnung werden? Chris Ogden
  • Fachkräftemangel: Was Gewerkschaften sagen Fachkräftezuwanderung kann nicht die einzige Lösung darstellen. Denn die Migrationspolitik erfordert hohe Investitionen für die Integration in den Arbeitsmarkt – während die Schuldenbremse diese Investitionen gleichzeitig unterbindet. Kai Burmeister und Jendrik Scholz
  • Auch Olaf Scholz ist ein Fan Hayeks Es wäre an der Zeit, dass die Sozialdemokratie die „Anti-System Politics“ nicht den Rechten überlässt. Dazu allerdings wäre ein Paradigmenwechsel notwendig, für den das Personal fehlt. Ulrich Thielemann
  • Draghi liest der EU die Leviten – ausgerechnet Der frühere EZB-Chef rechnet mit der europäischen Finanz- und Wirtschaftspolitik ab. Dabei war Mario Draghi einer der Architekten des nun gescheiterten Modells. Seine Kritik lässt sich als Bewerbung für ein neues hohes EU-Amt lesen. Eric Bonse
  • Der kommende Bürgerkrieg gegen Europas Rechte Die EU wird nicht zulassen, dass die Populisten gewinnen. Eine echte Machtübernahme der Rechtsparteien dürfte an internen Differenzen scheitern – und an der Union selbst. Thomas Fazi
  • Updates zur Konjunktur Deutsche Unternehmen zahlen Rekorddividenden – doch diese orientieren sich offensichtlich nicht an den konjunkturellen Aussichten. Die Redaktion