Nicht die Zentralbank muss die Inflation bekämpfen
Staatliche und private Ausgaben können die Preise zwar nach oben treiben. Doch mittelfristig sind steigende Inflationsraten nur dann möglich, wenn Löhne und Preise zusammen steigen. Davon sind wir weit entfernt.
2021 wird für viele als Jahr der hohen Inflation in Erinnerung bleiben: 4,9 % betrug die Inflationsrate auf das Jahr hochgerechnet für die Eurozone, wenn wir die letzten verfügbaren Daten als Grundlage nehmen. Die Energiepreise sind der wichtigste Treiber der Inflation (wie Abbildung 1 deutlich zeigt). Noch 2020 lagen diese aber, siehe gelbe Linie, im negativen Bereich – heißt, es herrschte sogar Deflation. Auch der Ölpreis stürzte im April 2020 in den negativen Bereich. Benzin und Diesel wurden hierzulande deutlich billiger, was den Konsumentenpreisindex nach unten trieb.
Der Grund war einfach: Durch den Pandemie-bedingten Lockdown wurde weniger produziert als erwartet, und die Verkäufer von Rohöl wurden ihr Produkt nicht los. Da es teuer ist, Rohöl zu lagern, senkten sie den Preis, bis sie einen Käufer fanden. Aufgrund der hohen Lagerkosten kam so ein negativer Erdölpreis zustande.
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