Das Magazin für Wirtschaftspolitik

Joan RobinsonJoan Robinson

Ökonomie ist unser Thema

Alle wesentlichen politischen Herausforderungen, sei es die Klimafrage, Ungleichheit, Globalisierung, Erhaltung der Demokratie, Kriege oder die Nachwehen der großen Finanz- und Wirtschaftskrise, sind ökonomischer Art oder haben eine große Schnittmenge mit der Ökonomie.

Ökonomie ist unser Thema und da die Wirtschaft in alle gesellschaftlichen Bereiche hineinragt, finden Sie bei uns auch Beiträge zu Ökologie und Geopolitik, zu Demokratie und Kultur.

Nicht das Primat des Marktes sollte gelten …

In den 1970er Jahren traten der Neoliberalismus und die ökonomische Neoklassik ihren (erneuten) Siegeszug an. Ökonomen und die von ihnen geschulten und beratenen Politikerinnen und Journalisten kannten und kennen nur ein Mittel, um ökonomische Probleme zu lösen: Es ist der Markt.

Zum Glück ist es in all den Jahren nicht dazu gekommen, dass alle Institutionen des Sozialstaates geschliffen wurden. Und natürlich gibt es genügend Pragmatismus im Fall des Falles und die Politik greift stets auf den Staat zurück, wenn es brennt. Man stelle sich die große Finanzkrise oder die Pandemie vor, ohne dass die Staaten und die Zentralbanken dieser Welt interveniert hätten. 

Aber danach setzen die Mahnungen der Ökonomen und Journalistinnen ein, der Staat müsse jetzt sparen und die Schulden aus den diversen Katastrophen zurückfahren, ansonsten komme die endgültige Katastrophe - die Staatspleite. Der Staat müsse sich wieder zurückhalten und der Markt wieder sein Tagwerk verrichten.

Vielleicht leben wir in einer Zeit des Umbruchs, in der der Marktradikalismus sein Ende erlebt. Vielleicht ändert sich aber auch prinzipiell herzlich wenig im Denken und Handeln. Auf jeden Fall ist die Überzeugung immer noch omnipräsent, dass der Markt und seine Preisbildungen im Zweifel der bessere Mechanismus sind, um ökonomische Prozesse zu steuern.

Diese Grundüberzeugung steckt in nahezu allen Köpfen des Fachjournalismus. Die heutigen Redakteure haben zu einer Zeit studiert, in der nur eine Volkswirtschaftslehre gelehrt wurde, die das klare Primat des Marktes setzt.

… sondern das Primat der Politik

Wir sind hingegen der Überzeugung, dass eine demokratisch verfasste Gesellschaft das Recht und die Möglichkeit haben muss zu bestimmen, welches Instrument zur Steuerung der Ökonomie für welche Herausforderung sie einsetzen will: Die Entscheidung für oder gegen staatliche Eingriffe und für oder gegen Marktprozesse ist eine politische Entscheidung, die immer sachorientiert - orientiert am gewünschten Ergebnis - getroffen werden muss. Insofern gilt das Primat der Politik.

Wir knüpfen an Keynes an

MAKROSKOP steht in der Tradition des Postkeynesianismus. Wir halten es für einen besseren Aberglauben der derzeit dominanten Wirtschaftstheorie, dass Märkte sich aus sich heraus stabilisieren können. Vielmehr ist die staatliche Fiskalpolitik, also die Ausgaben und Einnahmen des Staates, wesentlich für die Stabilisierung einer kapitalistischen Produktionsweise.

Ein richtiges Verständnis moderner Geldsysteme zeigt, dass eine expansive Fiskalpolitik keineswegs in die Staatspleite führt. Denn ein monetär souveräner Staat braucht kein Geld vom privaten Kapitalmarkt, dieses kann ihm immer von seiner Zentralbank zur Verfügung gestellt werden.

Die demokratische und soziale Einbettung des Kapitalismus gehört dabei neben vielen anderem auf den Denkzettel postkeynesianischer Theoretiker.

Journalisten und Medien haben alle ihre Überzeugungen und Leitbilder. MAKROSKOP benennt beides explizit. Wir knüpfen an Keynes an und glauben, dass Demokratie ohne soziale Gerechtigkeit zum Scheitern verurteilt ist. Ohne eine Reduzierung ökonomischer Ungleichheit transformiert Demokratie zur Oligarchie, zur Herrschaft der Wenigen, die von den bestehenden Verhältnissen profitieren.

Streit muss sein!

Wir sind kein Gesinnungsmagazin. Wir lieben die Kontroverse. Sie finden bei uns immer wieder Auseinandersetzungen – zwischen ähnlich Gesinnten und auch mit äußerst anders Gestimmten. Nur der Streit um das bessere Argument bringt uns weiter.

Wir brauchen mehr Mainstream!

Der Hauptstrom der Leitmedien wird dünner, es ist zu wenig Platz für eine fundierte Kontroverse mit unterschiedlichen Positionen. Den meinungsprägenden Fluss fließt zusehends nur immer Gleiches hinunter. 

Gleichzeitig und als Reaktion darauf entsteht insbesondere im Internet eine unüberschaubare Menge an Positionen, die im guten Fall in ihrer argumentativen Tiefe und Differenziertheit die Leitmedien hinter sich lassen und die im schlechten Fall in Argumenten nicht mehr zugängliche Verschwörerei abgleiten. Und unsere Sorge ist, dass der dünne Fluss der Leitmedien und die Verschwörerei im Internet bald eines gemeinsam haben: Das bessere Argument hat keine Chance mehr.

Internet und soziale Medien machen die mediale Öffentlichkeit unübersichtlich. Wenn wir mehr Mainstream fordern und MAKROSKOP Teil dieses Mainstreams sein soll, dann wissen wir um den Verlust der guten alten Zeit der Übersichtlichkeit. Wir wollen aber, dass der meinungsprägende Fluss wieder breiter und prächtiger wird. Wir wollen, dass Vernunft in die öffentliche Debatte zurückkehrt. Und dies geschieht am besten, indem echte Kontroversen stattfinden, die einen zu engen Rahmen des Sagbaren sprengen. Wir wollen Rahmensprengmeister im Dienste des besseren Argumentes sein.

Vom Laien bis zur EZB − MAKROSKOP will alle erreichen

Unser wichtigstes Produkt ist unser Online-Magazin MAKROSKOP.eu. Wir wollen aber auch auf anderen Wegen Menschen erreichen, zum Beispiel über unsere Buchreihe EDITION MAKROSKOP, über Seminare oder Schulmaterialien. Und einen Podcast wird es auch eines Tages geben.

Wir möchten alle erreichen: die Wissenschaftlerin und den interessierten Laien, auch Institutionen, die sich mit ökonomischen Fragen beschäftigen – von der Gewerkschaft bis zur EZB.

Unterstreichen wir es zum Schluss noch einmal, weil es so wichtig ist: Wir brauchen einen prächtigen Mainstream, in dem viele und gut begründete Positionen miteinander streiten. Dies ist die Essenz von Demokratie.

MAKROSKOP will dabei sein. Seien Sie bei MAKROSKOP dabei.

MAKROSKOP. Das Magazin für Wirtschaftspolitik

  • Bei MAKROSKOP erfahren Sie, warum die Staatsverschuldung per se ungefährlich und ein Gebot für die Bewältigung vieler Zukunftsfragen ist.
  • Wir suchen nach einer globalen Ordnung, die aus den Fehlern einer ungehemmten Entgrenzung gelernt und auch die Belange derjenigen im Auge hat, die bisher die Verlierer der radikalen Globalisierung waren.
  • Wir setzen uns kritisch mit der EU und dem EURO auseinander. Wir legen den Finger in die Wunde, die entsteht, wenn die gegenwärtige institutionelle Ausgestaltung der EU in eine Richtung weiterentwickelt wird, die Demokratie und sozialen Zusammenhalt gefährdet.
  • Wir erklären, warum die umlagefinanzierte gesetzliche Rente kein Auslaufmodell ist. Kapitalgedeckte Alternativen sind ein gefährlicher Irrweg, die zur Destabilisierung der Finanzmärkte beitragen können.
  • Sie erfahren bei MAKROSKOP, dass das exportgetriebene Wachstumsmodell Deutschlands keine Zukunft hat. Umunsere Wirtschaft zu stabilisieren, bedarf es deswegen guter Löhne und eines funktionierenden Wohlfahrtstaates.
  • Welchen Zusammenhang zwischen der Gestaltung des nationalen Arbeitsmarktes und der Produktivitätsentwicklung einer Gesellschaft gibt es? Gute Argumente sprechen dafür, dass ein flexibler Arbeitsmarkt die Produktivitätsentwicklung hemmt, während starre Arbeitssysteme die Unternehmen zu Investitionen und somit zu Produktivitätssteigerungen zwingen.
  • Wir machen uns auf die Suche nach der besten ökonomischen Basis für die Gleichberechtigung der Geschlechter.
  • Wie kann der Weg in eine ökologische Zukunft am besten gestaltet werden? Ist es der viel gepriesene Preismechanismus (Stichwort „Verschmutzungszertifikate“) oder bedarf es staatlicher Interventionen und Vorgaben?

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