Demokratie & Staat
"Katastroika" – oder warum Sanktionen Putin vielleicht nur stärkenVon Dirk Bezemer
„Die Dämonisierung von Putin ist keine Politik“Von der Redaktion
Amerika, der KrisengewinnerVon Thomas Fazi
Die Ukraine und der Krieg um SouveränitätVon Lee Jones
Wirtschaft
Der (fast) zerplatzte Traum von der EnergiewendeVon Rainer Land
Wachstumszwang aus keynesianischer PerspektiveVon Patrick Kaczmarczyk
Die Konjunktur im Januar 2022 – 2Von der Redaktion
Geld
Der kurze Siegesflug der InflationsfalkenVon Dean Baker
Die Inflationsangst geht um!Von der Redaktion
Geist & Gesellschaft
Friendly Fire im WirtschaftskriegVon Paul Steinhardt
WEITERE AUSGABEN
Editorial
Krisenwirtschaft, Kriegswirtschaft
Von der Redaktion
| 17. März 2022istock.com/agafapaperiapunta
Liebe Leserinnen und Leser,
willkommen im Wahnsinn einer neuen Woche. In dieser Ausgabe sind wir mit folgenden Themen für Sie da:
- "Katastroika": Können Sanktionen das autokratische System Putins ins Wanken bringen? Tatsächlich kennen wir die Antwort bereits. Denn dieser Versuch ist genau das, was Russland schon in den 1990er Jahren durchgemacht hat.
- Ungehörte Warnungen: Kurz vor der Annexion der Krim 2014 warnte Henry Kissinger den Westen und Russland davor, die Ukraine als geostrategischen Vorposten zu sehen. Die Eskalation des Konflikts sah er kommen.
- Krise als Ziel: Im Westen ist Regierbarkeit zunehmend von einem permanenten Krisen- oder Ausnahmezustand abhängig. Die "Krise" ist nicht mehr eine Abweichung von der Norm; sie ist die Norm.
- Krieg um Souveränität: Alle scheinen sich darüber einig zu sein, dass es im Krieg in der Ukraine im Wesentlichen um Souveränität geht. Aber versteht eigentlich jemand, was das bedeutet?
- Energiewende vor dem Aus? Geopolitische Unsicherheiten und Spekulationen auf den Finanzmärkten machen eine langfristig angelegte Energiewende unmöglich. Nötig ist ein staatlicher Plan der Bewirtschaftung.
- Unsichere Zukunft: Gibt es im Kapitalismus einen Wachstumszwang? Klassische Denkschulen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Für die post-keynesianische Literatur hingegen ist klar: Firmen wollen wachsen, weil die Zukunft von Unsicherheit geprägt ist.
- Konjunktur: Die Industrieproduktion der Eurozone bleibt zu Jahresbeginn unverändert. Von „postpandemischen Auftriebskräften“ kann keine Rede sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft auch im ersten Quartal 2022 schrumpft, ist hoch.
- Kurzer Sieg: Die anhaltende Inflation mag die Warnungen der geldpolitischen Falken in den USA derzeit bestätigen. Aber die Fakten stützen ihre Argumente nicht. Der Anstieg der Preise hat mit Bidens Konjunkturpaket wenig zu tun.
- Friendly Fire: Statt seinem Auftrag einer „umfassenden und ausgewogenen Information“ nachzukommen, hat sich der öffentliche Rundfunk an die Spitze des Kampfes gegen „Putins Krieg“ gesetzt. Dabei schreckt man auch vor Opfern in den eigenen Reihen nicht zurück.
- Freiburger Diskurse: Tritt endlich ein, was die Kritiker hoher Staatsverschuldung und der “unkonventionellen” Geldpolitik schon seit Jahren prophezeien, nämlich eine ausufernde Inflation? Ökonomen erklären viel und widersprechen sich noch mehr. Gespräch mit Günther Grunert, Paul Steinhardt und Carl-Ludwig Holtfrerich.