Wachstumszwang aus keynesianischer Perspektive
Gibt es im Kapitalismus einen Wachstumszwang? Klassische Denkschulen kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Für die post-keynesianische Literatur hingegen ist klar: Firmen wollen wachsen, weil die Zukunft von Unsicherheit geprägt ist.
Geht es um den Wachstumszwang des Kapitalismus, ist Karl Marx eine der ersten Adressen, denn er schreibt dem Kapitalismus die „Akkumulation ins Unendliche“ als „ein inneres Gesetz“ zu. Die Neoklassik hingegen sieht im Wachstum das Resultat individueller Bedürfnisbefriedigung. Beiden gängigen Denkschulen in der Debatte ist gemein, dass sie das Problem der fundamentalen Unsicherheit verkennen, die in der post-keynesianischen Literatur als Haupttreiber des Wachstumswunsches der Unternehmen gilt.
Die grundlegende Idee ist denkbar einfach und passt auch mit individuellen Erfahrungen überein. Wie jeder Mensch auf der Welt sehen sich Firmen einer völlig ungewissen Zukunft gegenüber. Und so, wie viele Menschen mit der Ungewissheit ihre Schwierigkeit haben oder sie gerne verdrängen, mögen Firmen den Umstand der Ungewissheit ebenso wenig. Je mehr wir uns als Menschen einreden, dass wir die totale Kontrolle über unser Leben haben, desto sicherer fühlen wir uns, da dies der Ungewissheit ihren Schrecken nimmt.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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