Freiburger Diskurse

Ist die EU-Agrarpolitik: Totengräberin der europäischen Ernährungssouveränität?

| 17. Juni 2025

Veranstaltet in Zusammenarbeit mit Dr. Marcus Obrecht, Seminar für Wissenschaftliche Politik an der Uni Freiburg und dem Colloquium politicum Freiburg

Bislang kann sich die Europäische Union mit den meisten landwirtschaftlichen Produkten selbst versorgen. Das liegt auch an den vielen verschiedenen Böden, die Europa zu bieten hat. Allerdings setzt die EU-Agrarpolitik nach wie vor Schwerpunkte, die unsere Ernährungssicherheit und damit auch unsere Ernährungssouveränität bedrohen. Bereits jetzt gelten 60 bis 70 Prozent der Böden in der EU als nicht gesund.

Laut "Wissenschaftlichem Beirat für Biodiversität" der Bundesregierung ist das heutige EU-Agrarsystem zukunftsgefährdend, weil es neben der Erzeugung von Nahrungsmitteln und nachwachsenden Rohstoffen zu wenig für den Klimaschutz, den Erhalt der biologischen Vielfalt und den Schutz der Böden tut. Bereits jetzt fällt jedes Jahr eine Milliarde Tonnen Boden der Erosion zum Opfer.

Matthias Wolfschmidt beschäftigt sich seit 25 Jahren mit der europäischen Agrar- und Ernährungspolitik und wird aufzeigen, welche Weichen jetzt gestellt werden müssen, damit die EU sich auch in der Zukunft selbst ernähren kann. Matthias Wolfschmidt ist approbierter Tierarzt und Master of Science in Pharmaceutical Medicine. Er war Direktor für Kampagnen und Strategie bei foodwatch, Vorsitzender des Vorstands der Aurelia Stiftung und ist nun Vorstand der neuen NGO Nature Solidarity e.V., die sich für gesunde Natur durch biologische Vielfalt und stabile Ökosysteme sowie gesunde Nutztiere im gesamten EU-Agrarsektor einsetzt.