Kommentar

222 Millionen Euro gegen die Demokratie

| 06. August 2017
istock.com/Charly_Morlock

Vergangenen Donnerstag stand es dann endlich fest. Der brasilianische Fußballspieler Neymar wechselt für 222 Millionen Euro von Barcelona nach Paris. Ein Deal, der unsere "demokratische Ordnung" gefährdet?

Viele Fußballfans regen sich über solche Transfersummen auf. Viele haben aber auch schon resigniert und schütteln nur noch den Kopf. Der „Fußballphilosoph“ Christian Streich – im Nebenberuf Trainer des SC Freiburg – stellte fest, der Gott des Geldes verschlinge alles. Er mache sich Sorgen und frage sich, was Leute denken, die nichts haben. Ob bei denen Frustration eintritt und ob solche Summen nicht unsere „demokratische Ordnung“ gefährden (hier im Video).

Auf den ersten Blick könnte man meinen, da redet jemand, der zu viele Kopfbälle gemacht hat. Warum sollten die Millionen-Ablösesummen und -gehälter – der Neymar-Deal summiert sich in 5 Jahren auf 600 Millionen Euro (Ablöse, Steuern, Handgeld und Gehalt) – unsere demokratische Ordnung gefährden? Aber es sind ja nicht nur Fußballer, die mittlerweile unvorstellbare Summen kosten und verdienen. Warum sollten Automanager, deren Unternehmen über Jahre ihre Kunden mit falschen Angaben zu Abgaswerten getäuscht haben und die deutschen Innenstädte mit Feinstaub und Stickoxiden belastet haben, Millionensummen verdienen? Warum verdienen Hedgefondsmanager teilweise Milliardengehälter?

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!