Ein Superreicher gleich 135 Arme
Die steigende Zahl von Superreichen zeigt, dass die Menschen nicht mehr artgerecht gehalten werden. Die Globalisierung verhindert, dass Trittbrettfahrer bestraft werden können.
Noch vor wenigen Jahrzehnten waren Milliardäre Ausnahmeerscheinungen. Heute gibt es weltweit mehr als 3000 und fast täglich kommen neue dazu. Auch die Zahl der Leute mit einem besteuerbaren Einkommen von einer Million oder mehr nimmt stark zu. In der Schweiz gibt es davon weit über 4000. In Deutschland waren es schon 2021 gut 34.000. Inzwischen dürfte es gut 40.000 sein. Ihr durchschnittliches Einkommen liegt bei 3 Millionen. Das mittlere Bruttojahreseinkommen in Deutschland beträgt 52.000 Euro (2024). Setzen wir die Armutsgrenze bei 30.000 Euro an, bedeutet dies, – rein rechnerisch – dass jeder der 40.000 Einkommensmillionäre je 135 Landsleute unter die Armutsgrenze drückt.
Dass die Einkommensverteilung zunehmend einseitig wird, ist unbestritten. Die Linke fordert deshalb höhere Mindestlöhne und höhere Steuern für die Reichen, während die Rechte mahnt, dass dadurch der „Wachstumsmotor“ abgewürgt werde. Darunter versteht sie den Umstand, dass das BIP pro Kopf immer noch steigt – zumindest mittelfristig. Zudem würde man mit höheren Steuern und Löhnen die Reichen und die Investoren vertreiben, was nicht im Gesamtinteresse liege. Es gelte, sich dem Standortwettbewerb zu stellen, sonst drohe die De-Industrialisierung.
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