Déjà-vu an den Kalten Krieg
Die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen erinnert an den NATO-Doppelbeschluss der 80er-Jahre. Ist die Entscheidung eine notwendige Reaktion auf die russische Bedrohung – oder lässt sie den Neuen Kalten Krieg weiter eskalieren?
„Kiesewetter kritisiert NATO“, meldet die Welt. Stellt sich etwa ein überzeugter Transatlantiker gegen die wahrscheinlich wichtigste militärstrategische Institution des Westens? Weit gefehlt: Roderich Kiesewetter kritisiert nicht etwa, dass die Positionierung konventioneller Mittelstreckenraketen auf deutschem Boden mit steigendem Eskalationspotential verbunden ist. Die Raketen-Positionierung, die auf dem NATO-Gipfel in der vergangenen Woche beschlossen worden ist, komme nur viel zu spät.
Denn prinzipiell begrüßt das Mitglied im Auswärtigen Ausschusses die Entscheidung als richtige Antwort auf die russische Eskalation. Im Rahmen der Umstellung auf Kriegswirtschaft soll es sogar nur eine Übergangsmaßnahme sein, bis Deutschland im Rahmen seiner eigenen Militärstrategie weitreichende Präzisionswaffen bekommt. Auch die Bundesregierung begrüßt die Entscheidung.
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