Schweden

Die MMT als Katalysator für eine moderne Migrationstheorie

| 29. August 2024
@midjourney

Ein Streitpunkt in der Migrationsdebatte ist die finanzielle Belastung für Aufnahmeländer. Können wir uns Zuwanderung leisten? Die Frage nach der Finanzierbarkeit ist jedoch überflüssig.

Die Kritik gegen Einwanderung speist sich vor allem aus der Wahrnehmung, sie würde den Staatshaushalt belasten, schreibt der Ökonom Ian Preston. Seine Annahme untermauern Aussagen aus den Reihen der schwedischen Sozialdemokraten: Während die International Business Times im September 2015 ihre Sorgen über die europäische Flüchtlingskrise mit der Frage „Wie werden die europäischen Länder für den Zustrom von Tausenden von Menschen bezahlen?“ zum Ausdruck brachte, erklärte Schwedens sozialdemokratische Finanzministerin Magdalena Andersson dass der große Flüchtlingszustrom „wirtschaftlich nicht tragbar“ sei. Er würde in den kommenden Jahren Haushaltsdefizite verursachen. „Wir werden sowohl Kredite aufnehmen als auch sparen müssen“, erklärte sie in einem Interview mit der schwedischen Tageszeitung Dagens Industri.

Im Wahlkampf 2018 betonten die schwedischen Sozialdemokraten einhellig, dass die Aufnahme und Integration von Flüchtlingen zu einer kostspieligen Angelegenheit für die öffentliche Hand geworden seien. Andersson, die im Jahr zuvor erklärt hatte, dass Asylsuchende besser „in ein anderes Land“ gehen sollten, wiederholte mehrfach, dass die Integration gescheitert sei. Außerdem behauptete sie, dass eine restriktive Asylpolitik notwendig sei, damit sich der Staat die Bekämpfung von Kinderarmut leisten könne.

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