Europas Ohnmacht auf offener Bühne
Wie sich die EU zwischen Washington und Peking verzettelte – und warum das ein Menetekel für ihre Zukunft ist.
Manchmal offenbaren sich tektonische Verschiebungen der Weltpolitik nicht in Kriegen oder Revolutionen, sondern in den unscheinbaren Ritualen der Diplomatie. Zwei Gipfeltreffen im Juli – das eine in Peking, das andere auf einem schottischen Golfplatz – genügten, um Europas strategische Schwäche bloßzulegen.
Die zwei zentralen Verhandlungsrunden mit China und den USA fielen so ernüchternd aus, dass man sich unweigerlich fragt, ob Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, und António Costa, Präsident des Europäischen Rates, überhaupt wussten, worauf sie sich einließen. Während Washington und Peking ihre jeweiligen Interessen mit klaren industriepolitischen Strategien verteidigten, präsentierte sich die EU einmal mehr als Akteur ohne eigenen Plan – und damit als leichte Beute für die Verhandlungspartner.
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