Maischberger gegen Habeck – Was ist eine Insolvenz?
Robert Habeck hat nicht Falsches gesagt. Der Shitstorm, den sein Auftritt bei Sandra Maischberger auslöste, zeigt, wie hirn- und gnadenlos Empörung heute bewirtschaftet wird.
Die Frage der Moderatorin Maischberger war: „Herr Minister, müssen wir uns im Winter auf eine Welle der Insolvenz gefasst machen?“ Journalisten dürfen solche Fragen stellen, sie dürfen Schreckensszenarien an die Wand malen. Und sie haben inzwischen Übung darin, immer neue Wellen aller Art herauf zu beschwören. Das erhöht die Aufmerksamkeit und steigert die Auflage. Zudem ist es ihre Pflicht, auf drohende Gefahren aufmerksam zu machen. Die Frage war also ok.
Für Politiker gelten andere Gesetze: Sie sollen eine drohende Gefahr tunlichst nicht noch dadurch verschärfen, dass sie den Leuten Angst machen. Das hat zu seiner Zeit schon Franz Josef Strauß klargestellt. Robert Habeck konnte die Frage also nicht bejahen. Er hätte damit unweigerlich Schlagzeilen wie „Wirtschaftsminister rechnet mit Pleitewelle!“ provoziert. Ebenso wenig durfte er die Lage verharmlosen. Sonst hätte ihn Oppositionsführer Friedrich Merz vorgeführt. „Habeck schlägt die Sorgen und Nöte unserer Mitteständer in den Wind.“ Typisch rotgrün.
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