Erneutes steuerpolitisches Kräftemessen
Eine globale Mindeststeuer für Superreiche ist der neueste Vorstoß, um die zunehmende Schieflage zwischen Kapital und Arbeit etwas auszugleichen. Könnte sie erreichen, was bei der globalen Mindeststeuer für multinationale Unternehmen nicht durchsetzbar war?
Ende Juni legte der französische Wirtschaftswissenschaftler Gabriel Zucman einen Vorschlag für eine Mindeststeuer vor, die Personen mit sehr hohem Nettovermögen betreffen soll. Dieser sieht vor, dass Milliardäre oder Centimillionäre (mindestens 100 Millionen US Dollar Nettovermögen) Einkommensteuer-Zahlungen in Höhe von mindestens zwei Prozent ihres Gesamtvermögens[1] nachweisen müssen. Andernfalls würde eine Zusatzabgabe fällig, um die gezahlten Steuern auf einen Betrag von zwei Prozent ihres Vermögens aufzustocken.
Umgerechnet würde dies bedeuten, dass Betroffene, die nur von Kapitaleinkommen leben, bei einer angenommenen Kapitalrendite von sechs Prozent jährlich keine zusätzlichen Steuern zahlen müssten – solange sie nachweisen können, dass sie Einkommensteuer von etwa 33 Prozent auf ihre Kapitaleinkommen gezahlt haben.[2]
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