Studie des DIW

Wie steigende Mietpreise die Marktwirtschaft gefährden 

| 15. Oktober 2024
IMAGO / Olaf Schuelke

Teure Mieten gefährden das System Stadt, warnt das DIW. Dahinter steckt die späte Einsicht, dass die „Ressource Bauland“ zum Fluch geworden ist.

Ökonomen reden vom „Fluch der Ressourcen“. Sie beobachten, dass in Ländern mit teuren Bodenschätzen wie Gold, Silber, Eisen, Erdöl usw. meist eine Oberschicht diese Ressourcen für sich vereinnahmt. Bei den dadurch entstehenden Rivalitäten wird das zerstört, was für das gute Leben und den Wohlstand viel wichtiger ist: das soziale Vertrauenskapital. In seinem neuesten Buch geht der Ökonom Paul Collier der Frage nach, was es braucht, damit Bodenschätze nicht zum Fluch werden, sondern zu allgemeinem Wohlstand führen.

Seine Antwort: Erstens die Erträge gehören dem Staat und nicht dem Grundbesitzer. Zweitens: Wer die Ressource abbaut, wird für seine Aufwendung fair bezahlt, muss aber den Erlös der Ressource dem Staat abtreten. Drittens: Die vom Abbau betroffenen müssen entschädigt werden. Collier gibt ein Zahlenbeispiel: Wenn ein Fass Erdöl 90 Dollar einbringt und sich sämtliche Kosten der Förderung inklusive Gewinnmarge auf 22 Dollar belaufen, dann erhält die Ölgesellschaft 22 und der Staat kassiert die Ressourcenrente 68 Dollar.

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