Wessen Freiheit?
Über das Mantra der Verteidigung „unserer“ Werte und die Frage, ob der Ukraine-Krieg überhaupt „unser“ Krieg ist.
Auch wenn man sich in nahezu allen politischen Lagern weitgehend einig ist in der Charakterisierung und damit Ablehnung des von Putin angezettelten Angriffskriegs gegen die Ukraine – die Fronten in der Auseinandersetzung über die Waffenlieferungen sind unüberwindbar. Zentrales Argument der Befürworter ist die Verteidigung „unserer“ Freiheit. Im Umkehrschluss heißt dass: Jeder, der die militärische Unterstützung der Ukraine ablehnt, ist die Freiheit nicht wichtig – oder in der Zuspitzung, ein Feind der Freiheit.
Aus bürgerlicher Sicht mag das Sinn machen. Was wundert: Gerade von linker Seite kam bis heute keine grundsätzliche Infragestellung des in diesem Zusammenhang von den Befürwortern der Waffenlieferungen ins Feld geführten Freiheitsbegriffs. Bislang galt, so hätte man meinen können, dass die Werte der Aufklärung mit ihren Postulaten der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit der Befreiung des Bürgertums von den Fesseln der aristokratischen Vorherrschaft dienten. Sie waren die Voraussetzung für die Entwicklung der Produktivkräfte im Rahmen einer kapitalistischen Wirtschaftsordnung, die nicht nur die Gesellschaft insgesamt, sondern insbesondere die Wirtschaft von den Fesseln der feudalen Ordnung befreite.
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