Nachruf

War der Brexit ein Fehler?

| 11. Dezember 2024
Foto von Unsplash

Die Versprechen des Brexits haben sich bisher nicht erfüllt. Schlimmer ist es allerdings auch nicht geworden.

Ist aus dem Brexit, nach fast neun Jahren, nun endlich ein “regret it” (bereue es) geworden? Manche, wie der taz Journalist, Sascha Zastiral, sind davon überzeugt:  “Man kann in Großbritannien in diesen Tagen (...) etwas beobachten, das sich anderswo jahre- oder jahrzehntelang hinzieht: das Scheitern einer Utopie”, schreibt er. Die Ernennung des neuen Premiers, Keir Stamer von der Labour Party – ein “Remainer” (Brexit-Gegner) – gilt ebenso als Hinweis für den Stimmungswandel wie die tiefe Enttäuschung mit den konservativen Tories. Die Partei, die einst versprach, den Brexit umzusetzen, erzielte im Juli eines ihrer schlechtesten Ergebnisse aller Zeiten. Vor allem aber verweisen die Brexit Kritiker auf Umfragen, in denen eine Mehrheit (55 Prozent) angibt, sie würden bei einem erneuten Referendum für den Verbleib in der EU stimmen.

Doch Umfragen und Stimmungen sind wechselhaft. Das weiß auch die neue Regierung. Sie hat deshalb immer wieder betont, das Votum von 2016 zu respektieren. Schon Keir Starmers Versuche, die Beziehungen zur EU zu verbessern, wurden von manchen mit Skepsis betrachtet: “Ist der Brexit unter Labour sicher?” lautete die besorgte Frage eines Kommentators. Wie schlecht Starmers Anbiederungen an die EU bei vielen Wählern ankommen, zeigt sich an seinen Beliebtheitswerten, die sich in einem schwindelerregenden Sinkflug befinden.

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