EU

Ablehnen oder annehmen? Zum Memorandum 2014 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik

| 03. April 2014

Ein Glück, dass es wenigstens ein paar Ökonomen in Deutschland gibt, die kein Problem haben, sich vom Mainstream der Wirtschaftswissenschaften öffentlich klar zu distanzieren und Alternativen zur gegenwärtigen Wirtschaftspolitik aufzuzeigen. Einige Leser haben uns um eine Stellungnahme zum diesjährigen Memorandum gebeten. So heißt das Gutachten, das die Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik jeweils in der ersten Jahreshälfte veröffentlicht. Die gute Nachricht: Vielem in der Kurzfassung des Memorandums 2014 der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik stimme ich zu. Trotzdem bin ich dem Aufruf, das Memorandum zu unterschreiben, nicht gefolgt. Warum nicht? Ist das nicht mal wieder die lähmende Attitude, sich im Kleinkrieg auf derselben Seite zu zerfleischen statt zusammenzuhalten und so dem eigentlichen Gegenüber auf der anderen, der neoklassischen, marktradikalen Seite schon allein zahlenmäßig und von der öffentlichen Wahrnehmbarkeit her ein wenig besser Paroli bieten zu können?

Nach wie vor bin ich der festen Überzeugung, dass vor dem Entwickeln von Maßnahmen, vor dem Schmieden von Kompromissen und dem Auftreiben von Mehrheiten eine logisch klare Analyse der Situation stehen muss, aus der heraus wirtschaftspolitische Forderungen gestellt werden. Und da – das ist die schlechte Nachricht – fangen die Probleme an: Ich kann der theoretischen Grundlage, die hinter dem Memorandum-Text steht und an einigen Stellen sichtbar wird, aus logischen Gründen nicht folgen.

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