Verschuldung in Fremdwährung

Argentinien – Tragödie oder Farce?

| 02. September 2019

Argentinien ist schon wieder zahlungsunfähig, weil es die harte Lektion aus der Schuldenkrise von 2001/2002 nicht gelernt hat: Wer sich in Fremdwährung verschuldet, kann von "den Märkten" in die Knie gezwungen werden.

Argentinien ist ein relatives reiches Land in Südamerika. Die Kaufkraft pro Kopf Argentiniens liegt knapp hinter den führenden Industrienationen auf Platz 58 und nur einen Platz hinter Chile und einen vor Polen sowie zwei vor Kroatien. Mexiko liegt 15 Plätze hinter Argentinien auf Platz 73, was wiederum zwei Plätze vor China liegt. Argentinien ist also, wirtschaftlich gesehen, weiter entwickelt als China.

Reicher Argentinier, armer Argentinier

Argentinien hat eine bewegte Geschichte, die aber durchweg durch eine sehr hohe Ungleichheit der Einkommen und Vermögen gekennzeichnet ist. In den 1940er Jahren flossen von 100 Pesos an zusätzlichen Einkommen bis zu 26 Pesos an die Top 1% Prozent. Der Gini-Koeffizient, der 2002 auf dem Höhepunkt der letzten Krise bei 53,8 Prozent stand, ist immer noch bei 40,6 Prozent (2017). In Argentinien kontrollieren die obersten 10 Prozent mehr Vermögen als die untersten 60 Prozent. Dabei leben mehr als 30 Prozent der Bevölkerung in Armut.

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