EU

Aufwertung des Euro als Problem – oder die Virtuosität des Bundesbankpräsidenten

| 27. März 2014

Aufwertung ist ein Problem. Sagen jedenfalls in der Welt und im Manager-Magazin eine Reihe von Experten.  "In den letzten zwölf Monaten hat sich die Einheitswährung gegenüber dem US-Dollar um fast 10 Prozent verteuert", wird etwa Bernd Hartmann, Leiter Investment Research & Advisory der Liechtensteiner VP Bank zitiert. "Deutsche Produkte sind damit für viele Kunden aus den Schwellenländern weitaus teurer geworden. Der einstige Segen, in Form von starken Handelsbeziehungen mit den aufstrebenden Volkswirtschaften, erweist sich für die deutschen Konzerne derzeit als Fluch." Hingewiesen wird auch darauf, dass Siemens und Linde heftig über die Aufwertung des Euro klagen.

Das ist erstaunlich. Wo doch die einen die ganze Zeit betonen, Preise hätten mit dem Außenhandel eigentlich nichts zu tun, und die anderen sagen, die deutschen Exporterfolge wären Folge der hohen deutschen Produktivitätszuwächse, der enormen Qualität deutscher Exportprodukte sowie deren monopolartiger Unersetzlichkeit, nicht aber der im Vergleich dazu geringen deutschen Lohnsteigerungen. Zehn Prozent Aufwertung tun den deutschen Unternehmen weh? Aber zwanzig Prozent interner deutscher Abwertung durch Lohndumping in den ersten zehn Jahren der Währungsunion sollen ihnen nicht massiv geholfen haben? Weil die Produkte ja ohnehin so überlegen waren? Warum sind die Produkte, die seit 1999 um zwanzig Prozent billiger wurden, jetzt aber um zehn Prozent teurer werden, nicht immer noch so überlegen, dass ihnen ein so kleiner Preissprung nichts ausmacht?

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