Auswüchse zunehmender Ungleichheit machen nirgends halt
Wie eine Lawine rollt sie immer weiter: Einmal losgetreten, ist blinde Gier anscheinend nicht zu stoppen. Ich stieß gerade auf eine interessante Studie des Institute for Policy Studies. Das ist ein seit 50 Jahren bestehender, in Washington DC ansässiger Think Tank, der zum Thema Ungleichheit, speziell zur Entlohnung von Führungskräften, Forschungsbeiträge veröffentlicht. Vor gut einer Woche erschien dort eine neue Studie mit dem Titel “The Top One Percent at State Universities: How Public University Presidents Profit from Rising Student Debt and Low-Wage Faculty Labor”. In dieser Studie werden Tendenzen im amerikanischen Hochschulbereich beleuchtet, die man wahrlich nur als für die Zukunft des Landes bedrohlich bewerten kann. Die beiden Autoren Andrew Erwin und Marjorie Wood haben zur Entwicklung der Besoldung von Präsidenten an öffentlichen amerikanischen Universitäten Erstaunliches festgestellt: Die Universität ist Teil des “top-heavy, 1%“-Aufschwungs. Auch an der Uni fallen die Früchte des Wirtschaftswachstums allein der Top-Elite in den Schoß, während der Rest auf der Stelle tritt oder sich gar verschlechtert.
Die wirtschaftliche Situation in der Universitätslandschaft ist im Allgemeinen nicht gerade rosig. Der Anteil der Schulabgänger, die eine Hochschulbildung anstreben, nimmt nicht mehr zu, während die amerikanische Bevölkerung altert, der Anteil der Jungen also abnimmt. In weiten Regionen sinkt die Zahl der High School Abgänger bereits, der Konkurrenzdruck zwischen den Hochschulen wird national und international stärker.
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