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Erfahrungen in politischen Ämtern, sagt man, sei nicht so wichtig, wenn man etwas Neues ausprobieren will. Das ist ein grandioser Irrtum. Es ist genau umgekehrt: Nur wer große Erfahrung hat, kann es sich erlauben, etwas Neues zu wagen.
Über den Begriff der Währungssouveränität gibt es eine enorme Verwirrung. Ich will versuchen, noch einmal klarzumachen, worum es in substanzieller Hinsicht geht und worum gerade nicht.
Wissenschaft, so haben wir das einst gelernt, ist der immerwährende Versuch, die Welt zu verstehen. Die große Mehrzahl der Ökonomen hat sich von diesem Konzept verabschiedet, was sich nirgendwo besser als an der Diskussion der Schuldenbremse zeigen lässt.
Der Fall Türkei zeigt, Währungssouveränität ist eine Fata Morgana. Um sich aus der Spekulationsfalle zu befreien, wird sich das Land mit seiner Inflationsrate der westlichen Welt anpassen müssen.
Hoffnung besteht, dass sich mit zunehmendem Impftempo in der Welt die ökonomische Lage stabilisiert. Zeit für eine Zwischenbilanz der Krise auf der Nordhalbkugel – die für Europa leider nicht gut ausfällt.
Mit der Inflation haben die meisten Ökonomen große Schwierigkeiten. Das liegt vor allem an der unterschätzten Rolle der Löhne und einem ungeeigneten methodischen Vorgehen. Die nächsten zehn Jahre passiert in Sachen Inflation nichts.
Wer glaubt, die Regierung brauche einen unabhängigen Sachverständigenrat, liegt falsch. Die Regierung braucht in makroökonomischen Fragen einen guten und sachverständigen Rat. Den kann sie von den „fünf Weisen“ leider nicht bekommen.
Das Potential, das Mario Draghis politische Ambition hat, ist wegen seiner großen Erfahrung und seines Wissens um die entscheidenden Zusammenhänge enorm. Für Italien eine einmalige Chance.
Wie wenig wir immer noch über Finanzmärkte wissen, zeigt der Hype um die Affäre »Gamestop«. Niemand fragt, warum man es zulässt, dass so viele hochbegabte Menschen mit so viel Geld Tag für Tag nichts anderes tun, als unsinnige Wetten abzuschließen.
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