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Beschleunigter Aufschwung bei sinkender Inflation: Wann gewinnen endlich auch die Löhne an Fahrt?

| 15. Dezember 2014

Amerikas Wirtschaftswachstum und Beschäftigungsaufbau haben sich zuletzt beschleunigt. Die Situation am US-Arbeitsmarkt ist heute deutlich freundlicher als vor einem Jahr. Doch die Inflation sinkt, und bei den Löhnen gibt es immer noch keine handfesten Anzeichen, die auf ein baldiges Ende der mageren Zeiten hindeuten. Das Zittern und Rätselraten geht also weiter. Zittern, weil der Aufschwung nicht halten wird, wenn die Arbeitnehmer und die breite Masse der Bevölkerung weiter vom Einkommenszuwachs abgekoppelt bleiben. Rätselraten, weil die hartnäckige Lohnschwäche vor dem Hintergrund einer scheinbar wiedererstarkten US-Wirtschaft immer schwieriger zu verstehen ist. Nachdem sie mehrere Jahre lang in Folge mit ihrer Prognose einer bevorstehenden Wachstumsbeschleunigung falsch gelegen hatte, hat die unverminderte Zuversicht der Federal Reserve zuletzt etwas Rückenwind bekommen. Und so deutet sich an, dass die Federal Reserve auf ihrer achten und letzten Sitzung in diesem Jahr ihre Kommunikation im Hinblick auf den für die Markterwartungen kritischen Vermerk, wonach noch „viel Zeit“ bis zur ersten Zinserhöhung verbleibe, anpassen wird. Damit wäre der Weg frei für die Einleitung der Zinswende zur Jahresmitte 2015. Doch wenn die Löhne bis dahin noch immer nicht in Bewegung gekommen sein sollten, wäre ein solcher Schritt mit erheblichen Risiken verbunden.

Zunächst zu einigen neueren, überwiegend positiven Konjunkturdaten. Der Monat November brachte ein kräftiges Beschäftigungswachstum: 321 000 neue Jobs wurden vom Bureau of Labor Statistics gemeldet, eine zweifelsohne starke Zahl. Noch dazu wurden die beiden Vormonate zusammen um rund 40 000 Jobs nach oben revidiert. Die Beschleunigung des Beschäftigungswachstums in diesem Jahr hat sich damit bis zuletzt bestätigt (vgl. Abbildung 1).

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