Konjunktur

Bundeskanzlerin Merkel für höhere Zinsen in Deutschland

| 01. Mai 2013
istockphoto.com/peterschreiber.media

Was ist nun schon wieder los? Fasching oder Aprilscherz? Nein, es geht auf den Wahlkampf zu und da kann man als Bundeskanzlerin auf dem Sparkassentag schon mal das fordern oder zumindest gutheißen, wovon der Kleinsparer und die Kapitallebensversicherungen träumen:

Nämlich höhere Zinsen von Seiten der Europäischen Zentralbank (EZB). Dass die nicht kommen werden, weiß Angela Merkel auch – sie spricht von einer Zwickmühle, in der sich die EZB befinde –, weil höhere Zinsen für andere Länder in Europa nicht zu verkraften wären, deren Unternehmen auch so schon mit Finanzierungsproblemen kämpfen. Aber wenigstens darauf hinweisen muss man ja noch dürfen, dass für Deutschland höhere Zinsen angemessen wären, oder?

Nein, auch wenn sich die CDU-Vorsitzende offenbar bereits im Wahlkampf befindet, ist das noch kein Freifahrschein dafür, Öl ins Feuer der europäischen Wirtschaftskrise zu gießen. Denn die Worte der deutschen Bundeskanzlerin werden derzeit in Europa genau registriert und auf die Goldwaage gelegt. Sie muss das, was sie potenziellen Wählern zu Hause erzählt – in diesem Fall den Sparern die Angemessenheit höherer Zinsen –, auch gegenüber den Menschen verantworten, die keine Gelegenheit haben, in einer Wahl über sie als politische Führungskraft zu entscheiden, sehr wohl aber von ihrem Verhalten und ihren Entscheidungen mitbetroffen sind. Die EZB in einer Zwickmühle zu sehen, bedeutet ja, deren Kurs für Deutschland als unangemessen anzusehen. Eine hundertprozentige Rückendeckung für die EZB sieht anders aus, zumal ja gleichzeitig der Präsident der Deutschen Bundesbank scharfe Kritik am Kurs der EZB übt. Was also treibt Angela Merkel zu dieser Aussage?

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