Archiv

CDU ohne Wirtschaftskompetenz

| 04. Oktober 2013

In der CDU sorgt man sich um die eigene Wirtschaftskompetenz. Die FAZ berichtet: „In der Union wächst die Sorge um das wirtschaftspolitische Profil der Fraktion. Nach dem Verlust des liberalen Koalitionspartners gibt es Überlegungen, ob die bisherige Aufstellung noch schlagkräftig genug ist, um im mehrheitlich eher links der Mitte orientierten Parlament bestehen zu können. Es geht um Strukturen, aber natürlich auch um Personen. Die Partei, die einst mit Ludwig Erhard Wahlen gewann, ist wirtschaftspolitisch flügellahm geworden.“

Das ist wirklich toll. Die Konservativen im Parlament sind ohne wirtschaftskompetente FDPler wie Rösler und Brüderle in Sachen Wirtschaftspolitik ganz nackt. So viel die FAZ auch in der Partei und in der Fraktion sucht, es findet sich keiner, der den großen Wirtschaftsfachmann Friedrich Merz ersetzen könnte. Wohlgemerkt, die FAZ meint mit Wirtschaftsfachmann einen, der reden kann wie ein Unternehmer! Mit Kompetenz im Sinne des Verständnisses von volkswirtschaftlichen Zusammenhängen hat das absolut nichts zu tun, denn die war auch bei Merz nicht vorhanden. Und da tritt dann auch sofort wieder das Missverständnis zutage, dass Ludwig Erhard wirtschaftskompetent im Sinne der Unternehmen gewesen wäre. Nein, Ludwig Erhard war Volkswirt. Zwar kein überragender, aber doch immerhin so weit kompetent, dass er in der Regel volkswirtschaftliche Zusammenhänge im Sinne hatte und nicht den Fehler machte, Betriebswirtschaft wie die schwäbische Hausfrau einfach auf die Volkswirtschaft zu übertragen.

[...]

Nichts schreibt sich von allein!

Nur für Abonnenten

MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.

Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.

Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.

Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.

ABONNIEREN SIE MAKROSKOP
Schon Abonnent? Dann hier einloggen!