... like a dentist

Das Corona-Zinswunder und die Crash-Propheten

| 27. April 2020
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Der Stammtisch des Internets und sein Propheten wissen ganz genau, dass es nicht mehr lange gut gehen kann. Tatsächlich ist Geldpolitik vielschichtiger geworden und überfordert die einfachen Gemüter.

Wenn man im deutschsprachigen Raum über eine Ökonomik spricht, die angesichts der empirischen Verläufe absolut zwingend ist, kann man im Internet (siehe die Kommentare zu meinem Interview hier) hautnah erleben, wie viele in ökonomischen Fragen ganz besonders verbildete Bürger schier durchdrehen und den Untergang der Menschheit an die Wand malen. Abgesehen von Beleidigungen und sonstigen Plattitüden des Internetstammtischs ist aber dennoch ein Muster unverkennbar: Fast alle, die bei den Worten „monetärer Finanzierung“ oder „Finanzierung durch die Geldpolitik“ die Contenance verlieren, glauben offenbar fest daran, dass die auf Buch- und Papiergeld aufbauende Geldordnung über kurz oder lang implodieren muss.

Bestärkt werden sie darin offenbar von den vielen „Crash-Propheten“, denen es gelingt, mit immer neuen Horror-Szenarien eine Menge Bücher zu verkaufen. Ganz besonders krallt man sich an die Idee, letztlich könne nur ein knappes Medium wie Gold dafür sorgen, dass es nicht dauernd neue Hyperinflationen gibt. Das ist zwar von vorneherein absurd, weil kein anderes System als die Geldwirtschaft immerhin siebzig Jahre lang geringe Inflationsraten mit einer praktisch dauernd aufwärts gerichteten Wirtschaftsentwicklung verbunden hat, doch das reicht den Crash-Gurus nicht. Könnte es nicht „absolute Preisstabilität“ geben und gibt es nicht Vermögenspreisinflationen?

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