Arbeit

Das deutsche Wundermittel Lohnsenkung und seine Geschichte

| 03. Februar 2014

Gestern machte Spiegel-Online zeitweise auf mit einer Geschichte über die „Entzauberung“ des Hartz-Mythos, die einige unserer Leser sofort dazu brachte, uns zu fragen, was wir davon halten. Die Antwort ist einfach: Ich kenne das Papier nicht, aber das, was bei Spiegel-Online zitiert wird, ist weder neu noch richtig. Zudem scheinen die Schlussfolgerungen des Papiers unkritisch hinsichtlich der Frage zu sein, ob Länder dauerhaft ihre Wettbewerbsposition verbessern können. Stimmt das, sollte man das Papier schnell vergessen.

Spiegel-Online schreibt: „Dagegen gibt es der Studie zufolge ein anderes deutsches Wundermittel: nämlich die einzigartige Unabhängigkeit der Tarifpartner vom Staat und die damit verbundene freie Entscheidung über Löhne, die Branchen, die Größe und konjunkturelle Lage von Unternehmen berücksichtigt. ... So hätten die extremen wirtschaftlichen Veränderungen nach dem Mauerfall in Deutschland schon ab Mitte der neunziger Jahre dazu geführt, dass die Löhne real sanken. In der Folge fielen die Lohnstückkosten, welche die Arbeitskosten in Relation zur Produktivität setzen, flächendeckend über alle Industriezweige; und das verbesserte die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportindustrie langfristig deutlich.“

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