Ökologie

Das Geheimnis der guten Weihnachtsgans

| 07. Januar 2019
istock.com/atlantic-kid

Viele wären gerade zu den Festtagen gerne noch in den „guten alten Zeiten“. Nur wissen wir leider beim Essen nicht mehr, was es damit auf sich hat.

Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die gibt es gar nicht und dennoch sind wir fest davon überzeugt, dass wir sie erreichen, wenn uns nur genügend „Influencer“ in Form großer Unternehmen mit großen Werbebudgets lange genug einreden, dass es sie gibt. So ist das mit der wirklich guten Weihnachtsgans. Sie muss über das ganze Jahr eine glückliche Gans gewesen sein und uns zum großen Fest noch einen kulinarischen Schmaus darbieten wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Wann immer wir an die Gans der Gänse denken, sehen wir einen großen Schwarm von Gänsen fröhlich und laut schnatternd über eine Wiese laufen, sehen, wie sie sich anschließend in den naheliegenden Teich begeben und ihr Leben – bis zum Tag aller Tage - in vollen Zügen genießen.

Auch in meiner Familie gibt es eine große Gänsetradition, die ich im Sinne meiner Mutter fortführe. Diese Tradition lässt sich tatsächlich ganz konkret zurückverfolgen bis in die Kindheit meiner Mutter, also etwa 100 Jahre. In der ländlichen fränkischen Heimat meiner Mutter war es nahezu selbstverständlich, dass jede Familie eine kleine Gänseschar hatte. Zu Ende des Jahres mussten die meisten der Gänse ihr Leben lassen, um als Festtagsbraten zu dienen. Gänse waren naheliegend, weil sie sich freilaufend in einem Dorf (ohne Autos!) quasi von nichts ernährten, was heißt, dass sie den ganzen Sommer einfach auf die Weide gingen. Im Herbst trieb man diese Gänse noch auf die abgeernteten Felder, wo sie sich das Fett anfraßen, das die Menschen angesichts harter körperlicher Arbeit brauchten und auch in vollen Zügen genossen.

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