Amerika

Das konservative Amerika wagt ein Experiment

| 17. November 2016

Amerika hat gewählt. Das Resultat liegt vor. Es wird neue Realitäten schaffen, für Amerika und die Welt. Vieles bleibt noch ungewiss. Das im Wahlkampf Gesagte und Versprochene war viel zu widersprüchlich und zu toll. Die grobe Richtung lässt sich aber vielleicht dennoch abschätzen.

Der Spuk ist vorbei. Endlich. Der Präsidentschaftswahlkampf in Amerika ist so endlos lang, das Medienspektakel zur Auslese des mächtigsten Mannes (oder Frau) der Welt so unglaublich laut und schillernd. Und unerträglich peinlich war es diesmal auch. Wenn das die moderne Twitter-Demokratie ist, dann mal gute Nacht. Jedenfalls möchte man das Ganze jetzt am liebsten schnell vergessen und zu den Akten legen, als wäre es nie geschehen. Ist es aber. Donald Trump ist der 45. amerikanische Präsident. Die Frage, der hier nachgegangen werden soll, ist, welche Wirtschaftspolitik mit welchen Folgen unter seiner Präsidentschaft zu erwarten ist.

Die Aktienmärkte feiern

Die Aktienmärkte jedenfalls bringen ihre erste Einschätzung der Wirtschaftsentwicklung unter dem neuen Präsidenten in steigenden Kursen zum Ausdruck. Das war in der Wahlnacht zuerst nicht der Fall gewesen. Als sich das bis zum Schließen der Wahllokale weitgehend Unerwartete mit immer höherer Wahrscheinlichkeit abzeichnete, brachen die Aktienkurse zunächst einmal sehr kräftig ein. Von der plötzlichen Unsicherheit getroffen, überwog einen Moment lang die Sehnsucht nach Sicherheit, die Präferenz für Liquidität. Auf Experimente war man am Aktienmarkt gar nicht eingestellt gewesen. Erst die überraschend versöhnliche erste Ansprache des Erwählten in den frühen Morgenstunden der Wahlnacht beruhigte die Marktgemüter dann prompt. In ungewohnt leisen Tönen wurde da auch der Wille betont, Amerikas Infrastruktur zu erneuern, so dass sie ihres Gleichen in der Welt suchen würde.

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