Ökologie

Das Märchen vom grünen Wachstum – 1

| 24. August 2016

Im Mittelpunkt des grünen Wachstums steht ein ressourcenschonender Konsum. Das Versprechen also, dass wir unseren Lebensstil und unsere Konsummuster beibehalten können, wenn wir sie nur etwas „grüner“ gestalten. Allerdings gibt es zahlreiche Belege dafür, dass die Vereinbarkeit von Wachstum und Ökologie eine Utopie bleiben wird.

"Die Green Economy steigert die gesellschaftliche Wohlfahrt, bekämpft Armut und strebt soziale Gerechtigkeit an" und das alles innerhalb der „ökologischen Grenzen“ des Planeten Erde. So bewirbt die Bundesregierung eine Forschungsagenda zum grünen Wachstum. Und auch die deutsche Wirtschaft, in Form des Bundesverbandes der deutschen Industrie (BDI), lobt das grüne Wachstum (hier) in einem gemeinsamen Memorandum mit dem Umweltministerium als Chance für eine nachhaltige Entwicklung, die Wirtschaftswachstum mit Umwelt- und Klimaschutz vereinen wird. Doch ist grünes Wachstum wirklich eine solche eierlegende Wollmilchsau? Und ist es allzu klug, solche Aussagen an den Beginn einer Forschungsagenda zu stellen?

Im Mittelpunkt des grünen Wachstums steht ein ressourcenschonender Konsum. Das Versprechen also, dass wir unseren Lebensstil und unsere Konsummuster beibehalten können, wenn wir sie nur etwas „grüner“ gestalten: wenn wir Elektroautos und -fahrräder kaufen, die Erneuerbaren Energien ausbauen und wenn wir unseren CO2-Ausstoß durch Kompensationszahlungen ausgleichen. Allerdings gibt es zahlreiche Belege dafür, dass die Vereinbarkeit von Wachstum und Ökologie eine Utopie bleiben wird. Außerdem ist das grüne Wachstumsparadigma blind für strukturelle Machtungleichgewichte und Menschenrechtsverletzungen, die auch bei der Herstellung vermeintlich grüner Produkte verübt werden.

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