Soziales

Das Milgram-Experiment der Wirtschaftsweisen

| 13. November 2016

Der jährliche Bericht der sogenannten Wirtschaftsweisen bietet – wie immer – interessanten Anschauungsunterricht zur Sozialkompetenz der deutschen "Ökonomen-Elite".

Besonders aufschlussreich ist das Kapitel 9 – „Licht und Schatten am Arbeitsmarkt“. Einzelne Passagen muten an wie eine moderne Version des berüchtigten Milgram-Experiments in den Sechzigerjahren des letzten Jahrhunderts. In diesem doppelbödigen Versuch ging es vordergründig darum, zu prüfen, wie Stromstöße bis zu 400 Volt die Lernwilligkeit der Testpersonen verbessern. Tatsächlich wurde aber getestet, wie grausam die „Lehrer“ mit ihren (bloß fingierten) Opfern umgingen, wenn „Experten“ dies verlangten.

Wie damals den Experten im weißen Kittel stellt sich auch den „Sachverständigen“ die Frage, ob die Strafe verschärft (die Stromstöße erhöht) werden sollen. Um dies beurteilen zu können, erörtern sie erst einmal die Frage, warum die aktuell angewendeten Sanktionen, mit denen die Testpersonen zur Arbeit angehalten werden, die gewünschte Wirkung bisher nicht erreicht haben:

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