Das Sozialbudget als politisches Rechenwerk - 2
Planerische Sozialpolitik wird nur noch betriebswirtschaftlich-finanziell gedacht. Die Folgen sind kaum zu unterschätzen. Der Sozialstaat verliert seinen Ewigkeitscharakter und könnte eines Tages dicht gemacht werden.
Von Anfang an hatten die Macher des Sozialbudgets die "europäische Dimension" im Blick. Da es (fast) keine europäische Sozialpolitik gibt – diese bleibt nach allen EU-Verträgen Sache der Mitgliedsländer – konnte es sich dabei im Wesentlichen nur um die Entwicklung eines gemeinsamen zwischenstaatlichen Informationsaustausch handeln. In der Tat gelang es nach jahrelangen Verhandlungen gegen Ende der 1970er Jahre, eine gemeinsame Methodik zu entwickeln: das "European System of Integrated Social Protection Statistics — ESSPROS".
Damit war ein wichtiger Durchbruch geschafft. Alle beteiligten Länder waren gehalten, die vereinbarte Methodik anzuwenden: zwischenstaatliche Vergleichbarkeit war insoweit hergestellt.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
MAKROSKOP analysiert wirtschaftspolitische Themen aus einer postkeynesianischen Perspektive und ist damit in Deutschland einzigartig. MAKROSKOP steht für das große Ganze. Wir haben einen Blick auf Geld, Wirtschaft und Politik, den Sie so woanders nicht finden.
Dabei leben wir von unseren Autoren, ihren Recherchen, ihrem Wissen und ihrem Enthusiasmus. Gemeinsam scheren wir aus den schmaler werdenden Leitplanken des Denkens aus.
Wir verlassen die journalistische Filterblase, in der sich viele eingerichtet haben. Wir öffnen Fenster und bringen frische Luft in die engen und verstaubten Debattenräume.
Brauchen Sie auch frische Luft? Dann folgen Sie einfach dem Button.
ABONNIEREN SIE MAKROSKOP