Arbeit

Deflation – (k)ein Thema der Lohnpolitik

| 08. April 2014

Das Thema Deflation kommt allmählich in den Medien an. Letzten Donnerstag z.B. interviewte der Deutschlandfunk dazu Marcel Fratzscher, den Präsidenten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung Berlin. Auch die Journalisten, die auf der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) den EZB-Präsidenten Mario Draghi befragen können, widmen sich immer kritischer der Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Entwicklung der Preissteigerungsrate und der Zielinflationsrate der EZB. Natürlich gibt es nach wie vor auch ganz andere Stimmen wie etwa im Handelsblatt noch vor wenigen Wochen, die das Thema gern wegdrücken würden bzw. alle, die vor der Deflation warnen, als Lobbyisten des auf eine lockere Geldpolitik angeblich angewiesenen Finanzkasinos abstempeln wollen. Aber diese Stimmen scheinen seltener zu werden.

Was aber leider in der Debatte, wie man die drohende und in Teilen Europas bereits einsetzende Deflation abwenden könnte, weitgehend fehlt, ist der entscheidende Zusammenhang, der die Lösung beinhaltet. Marcel Fratzscher räumt ein, dass eine weitere Senkung des Leitzinses von seinem aktuell schon extrem niedrigen Niveau aus kaum belebend auf die Konjunktur wirken dürfte. Er verweist stattdessen auf eine "Palette an Maßnahmen" der EZB, darunter auf "ein[en] Ankauf von privaten und öffentlichen Anleihen" oder auch auf eine "konditionale Kreditvergabe an Banken". Auf die naheliegendste und wirksamste Maßnahme aber kommt er nicht zu sprechen: die Entwicklung der Löhne und damit die Einkommenserwartungen der breiten Masse der Bevölkerung.

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