10 Jahre Lehman

Der 15. September an der 745 Seventh Avenue

| 16. September 2018
pixabay.com/geralt

Am 15. September 2008 kam es mit der Insolvenz von Lehman Brothers zur größten Firmenpleite in der Geschichte der USA. Die Weltwirtschaft stand am Abgrund. Nur das massive Eingreifen der Staaten verhinderte den totalen Zusammenbruch. Was erinnert heute an die Ereignisse?

Von allen Seiten wird man dieser Tage in den Medien mit einer Reflektion über die Folgen des Zusammenbruchs von Lehman Brothers bombardiert. Man merkt wie sehr dieses Ereignis, das sich am 15. September 2018 zum zehnten Mal jährte, das intellektuelle Fundament des neoliberalen Kapitalismus geschädigt hat – auch wenn der Neoliberalismus selbst die Politik weiterhin dominiert.

Nichtsdestotrotz haben es seit der Krise einige „Outsider Bewegungen“ in die Mainstream-Debatten geschafft, wie meine Kollegen am Sheffield Political Economy Research Institute (SPERI), Liam Stanley und Tom Hunt, kürzlich schrieben. Wer sich vor dem Zusammenbruch von Lehmann zum Beispiel zu einem bedingungslosen Grundeinkommen, Kryptowährungen, macroprudential regulations (Regulierungen des Finanzsektors, die systemische Risiken minimieren sollen) oder den problematischen Auswirkungen makroökonomischer Ungleichgewichte äußerte, fand in der öffentlichen Diskussion sehr wahrscheinlich wenig bis gar kein Gehör. Die perfektionierte Funktionsweise des Markts durfte schließlich unter keinen Umständen angezweifelt werden. Das hat sich geändert. Unabhängig davon wie sinnvoll oder unsinnig einige der vertretenen Positionen in den Diskussionen sind, so lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass die Krise den Rahmen des Overton-Fensters ein klein wenig erweiterte.

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