Arbeit

Der Abschluss der IG-Metall: Warum kann selbst eine Gewerkschaft nicht einfach die einfache Wahrheit sagen?

| 26. Februar 2015

Würde man heute eine Umfrage unter der deutschen Bevölkerung machen, um wie viel die Löhne in der Metallindustrie in diesem Jahr steigen, 90 Prozent würden sicher sagen: um 3,4 Prozent.

Stimmt leider nicht so ganz. Bei Prozentrechnungen muss man immer dazu sagen, auf was man sich genau bezieht, und bei Tarifabschlüssen ist es wichtig, auf 12 Monate zu rechnen, weil man ihn sonst nicht gut vergleichen kann etwa mit dem jährlichen Wachstum der Produktivität oder der jährlichen Inflationsrate. Also: Die Löhne in der Metallindustrie steigen ab dem 1. April um 3,4 Prozent, und die Laufzeit des Vertrages beträgt in der Tat von da ab zwölf Monate. Hört sich so an, als ob auch auf das Jahr gerechnet 3,4 Prozent herauskämen. Was aber bei den meisten Meldungen ganz verschwiegen und bei anderen nur hingenuschelt wurde, ist die Tatsache, dass der Abschluss schon vom 1. Januar dieses Jahres an gilt.

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