EU

Der Blick auf "Private Haushalte und ihre Finanzen" löst die Eurokrise sicher nicht

| 27. März 2013

Die von der Deutschen Bundesbank veröffentlichte Studie http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/BBK/2013/2013_03_21_phf.html
hat in der deutschen Presse und im Internet ein erhebliches Interesse auf sich gezogen. Behandelt wird in dieser Studie die Einkommens- und Vermögenslage privater Haushalte in Deutschland und in der Eurozone, einschließlich des Themas, wie groß das Ausmaß der Ungleichheit in der Verteilung von Einkommen und Vermögen ist.

Ob die Studie, wie es die Deutsche Bundesbank schreibt, eine "bessere Beurteilung der Wirkung der Geldpolitik sowie der Stabilität des Finanzsystems ermöglichen" kann, wäre noch zu hinterfragen. Viel wichtiger ist die Wirkung dieser Studie auf die derzeitige öffentliche Diskussion in Deutschland über die Eurorettung. Je nachdem welche der in der Pressenotiz der Deutschen Bundesbank veröffentlichten Zahlen man näher betrachtet, kann man zu Aussagen gelangen wie z.B. "Der mittlere französische Haushalt ist gut doppelt so reich wie der deutsche, der italienische ist drei Mal so reich und der spanische sogar noch mehr". Die naheliegende Überlegung eines Lesers dieser Pressenotiz könnte womöglich folgende sein: "Die Spanier sollen ihren Staatshaushalt und ihren Bankensektor schön selbst retten mit ihrem vielen privaten Vermögen und die vergleichsweise armen Deutschen in Ruhe lassen". Gehört es zu den Aufgaben der Deutschen Bundesbank, auf eine solche Weise mehr oder weniger gezielt Stimmung zu machen? Nach meiner Auffassung ganz sicher nicht.

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