EU

Der europäische Traum und ein schlimmes Erwachen

| 03. April 2013
istockphoto.com/francescoch

Armes Europa! Du hättest eine Chance verdient gehabt. Aber mit der Währungsunion, so gut sie gemeint war, bist du einen Schritt zu weit gegangen

Als ich ein Kind war, hielt ich wie die meisten meiner Generation ein in Freundschaft geeintes Europa für einen Traum. Noch gab es deutlich zu erkennende Grenzen und nie war klar, wie lange die brüchige Bindung zwischen den souveränen Staaten halten würde. Kaum über der Grenze, in Frankreich, war das Gefühl, in einem fremden Land zu sein, nicht von der Hand zu weisen. Über die Jahre gewöhnte man sich jedoch mehr und mehr an die Vorstellung, in einem ganz allmählichen und sanften Prozess werde Europa wachsen und die Nationalstaaten fast natürlicherweise kleiner werden, bis am Ende ein auch politisch geeintes Europa entstünde. Mittlerweile lebe ich im dreizehnten Jahr in Frankreich und fühle mich aufgenommen wie jeder andere Bürger auch.

Warum konnte es nicht so reibungslos weitergehen mit der europäischen Integration? Warum dieser existenzielle Schock, dem jetzt alle ausgesetzt sind? Auf diese Fragen gibt es keine einfachen Antworten. Die Antworten, die es gibt, haben aber immer mit dem Versagen der Ökonomie bzw. der Ökonomen zu tun. Wer das ausblendet, macht einen grundsätzlichen Fehler. Mittlerweile hat der deutsche Umgang mit der Krise bei vielen aufgeklärten Menschen auch in Deutschland und auch in manchen Medien erhebliches Unbehagen hervorgerufen, und ein politisches Umdenken deutet sich an.

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