Aufgelesen

Der faustische Pakt mit den fossilen Rohstoffen

| 06. Januar 2020
www.istock.com/Suriyapong Thongsawang

Trotz ihrer aktuell schlechten Presse, waren fossile Rohstoffe ein Glücksfall. Ihr Wegfall allerdings stellt die Menschheit vor nie gekannte Herausforderungen.

Die Gier der Menschheit nach fossilen Rohstoffen ist unerschöpflich. Warum sonst gäbe sie jährlich zwischen 300 und 700 Milliarden US-Dollar dafür aus, neue Öl- und Gasvorkommen zu entdecken und ihre Ausbeutung zu verbessern? Warum sind steigende Steuern für Kraftstoff und Heizöl ein sicherer Aufreger? Warum wurden in der modernen Geschichte vielfach Kriege um Kohleminen und später Erdölvorkommen geführt? Hätte Deutschland Russland überfallen, wenn es die kaukasischen Ölfelder nicht gäbe? Hätte Japan Pearl Harbor angegriffen, wenn es nicht darum gegangen wäre, die US-Marine für einen freien Zugang zu den indonesischen Ölfeldern aus dem Weg zu räumen?

Tatsächlich ist unsere Gier nach fossilen Rohstoffen so groß, dass man von einer Sucht sprechen muss - für die es freilich gute Gründe gibt: Fossile Rohstoffe sorgen für die Erfüllung unserer Träume. Sie geben uns die Freiheit schneller Fortbewegung zu Land, zu Wasser und in der Luft. Sie sorgen für Heizung im Winter und gekühlte Luft im Sommer. Ihnen verdanken wir Strom (70 % der Weltstromerzeugung stammen aus Kohle, Erdöl und Gas), der uns wiederum unseren häuslichen Luxus und die Fabriken ermöglicht, in denen hergestellt wird, was wir in den Geschäften kaufen.

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