Länder

Der Genesungsprozess am amerikanischen Arbeitsmarkt trägt „europäische“ Züge

| 06. November 2013

Mit mehrwöchiger Verspätung erschienen letzte Woche die amerikanischen Arbeitsmarktzahlen für den Monat September. Die Verspätung erklärt sich aus der vorübergehenden Schließung der zuständigen amerikanischen Behörde im Zusammenhang mit der jüngsten Washingtoner Haushaltskrise von vor einigen Wochen. Das Versagen des Kongresses behinderte dabei nicht allein die Forschungsarbeiten von Wirtschaftswissenschaftlern. Auch andere interessierte Nutzer und Beobachter waren auf's Fischen im Trüben angewiesen, so etwa die amerikanische Zentralbank Federal Reserve. Für die Finanzmarktakteure war die verzögerte Datenveröffentlichung dagegen wohl weniger ein Problem, da man sich dort für Fundamentaldaten im Moment ohnehin nicht allzu sehr zu interessieren scheint. Die Stimmung an der Börse ist schlichtweg berauschend. Man könnte fast den Eindruck bekommen, die amerikanische Wirtschaft brummte munter vor sich hin und strotze nur so vor Kraft – oder liefere zumindest Anzeichen dafür, dass dies schon sehr bald der Fall sein werde. Am Arbeitsmarkt allerdings sucht man nach solchen Anzeichen vergeblich.

Zwar ist die Arbeitslosenquote im September erneut leicht um 0,1 Prozentpunkte auf nunmehr 7,2 Prozent gesunken. Und das scheint im Vergleich zur Arbeitslosenquote in der Eurozone von 12,2 Prozent auf den ersten Blick auch ganz gut zu sein. Doch in Wahrheit ist es um den amerikanischen Arbeitsmarkt schlechter bestellt, als die sinkende Arbeitslosenquote suggeriert. Es müsste schon deutlich mehr in die positive Richtung geschehen, um glauben zu können, die amerikanische Volkswirtschaft finde zu ihrer früheren Vitalität zurück.

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