Der Irrtum der Postwachstumsdebatte – 3
Ohne eine an den Stoffströmen ansetzende Limitierung und eine damit verbundene Ressourcenbewirtschaftung wird es keinen ökologischen Umbau und keine veränderte Entwicklungsrichtung der Industrie geben.
Der ökologische Umbau der Industriegesellschaft
Auf der Grundlage einer Weltbevölkerung von mehr als sieben Mrd. Menschen, deren Anzahl weiter steigen wird, ist eine Rückkehr zu vorindustriellen Produktionsweisen kein Weg zur Lösung der globalen Umweltprobleme. Auch die Begrenzung der Industrie auf das derzeitige Volumen wäre kein Ausweg, da die heutigen Emissionen und Umweltprobleme schon weit über den Tragfähigkeitsgrenzen liegen und binnen einiger Jahrzehnte reduziert werden müssen. Wachstumsreduzierung würde nicht genügen.
Der Ausweg besteht nur in einem Umbau der Industrie, bei dem Umweltkompatibilität zum Selektionskriterium jeder industriellen Entwicklung wird. Grundsätzlich ist es möglich, umweltkompatible Industriesysteme zu entwickeln. Grund für diesen Optimismus ist die Analyse der Koevolution von Ökosystemen in der Erdgeschichte. Offene autopoietische Natursysteme können sich mit geschlossenen Stoffkreisläufen reproduzieren und sie nutzen einen Energiefluss zum Entropieexport. So war es in der Erdgeschichte sehr wohl möglich, in dieser endlichen Welt mit begrenzten Ressourcen und Energieströmen endlos Entwicklung zu generieren. Freilich kein unendliches Wachstum. Entwicklung und Wachstum sind nicht dasselbe.
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