Arbeit

Der IWF zu Spanien: Planwirtschaft bitte jetzt sofort einführen

| 26. Juni 2013

In einem Statement zu den „Fortschritten“ des spanischen Anpassungsprogrammes kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) zu einer revolutionären Erkenntnis: Sinkende Löhne verringern die Beschäftigung, weil die Kaufkraft der privaten Haushalte sinkt.  Wörtlich sagt der IWF: „A mechanism should be explored to bring forward the employment gains from structural reforms. This would augment ongoing efforts to help guide Spain’s economy to a better outcome and could comprise two elements: (1) employers committing to significant employment increases in return for unions agreeing to significant further wage moderation and (2) some fiscal incentives in the form of immediate cuts in social security contributions offset by indirect revenue increases in the medium term. A significant increase in employment and reduction in inflation will be critical so that household purchasing power in the aggregate does not suffer. The challenges for all involved are enormous, and it will be crucial to avoid that the approach is watered down or needed structural reforms delayed.”

Das ist einfach unglaublich: Die Institution, die mehr als alle anderen auf der Welt den Neoliberalismus gepredigt und durchgesetzt hat, erkennt das Versagen der eigenen Rezepte im Falle Spaniens, sagt das aber nicht laut und deutlich, sondern versucht das, was total schief gelaufen ist, mit der planwirtschaftlichen Brechstange zu reparieren. Das ist mehr als ein Offenbarungseid, das ist eine schamlose Dreistigkeit, die eigentlich  zum sofortigen Rauswurf der gesamten IWF Spitze führen müsste.

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