Der Klimawandel und die Ökonomen
Die globalen Rückwirkungen unseres individuellen Handelns: Darum geht es in der Klimadiskussion aber auch in der ökonomischen Diskussion des Klimawandels. Letzteres nimmt man allerdings kaum zur Kenntnis. Man will nicht wahrhaben, was die Ökonomen zu sagen haben. Davon handelt mein neues Buch.
Es ist schon seltsam, dass gerade die jungen Leute, die vehement eine radikale Änderung unserer Lebensweise anmahnen, sich strikt und ohne jeden Kompromiss auf die Wissenschaft berufen. Natürlich auf die Klimaforschung. Klimaforschung ist aber nur der Anfang. Alles, was nach der Erkenntnis kommt, dass die Menschen, gemessen an dem, was eine konstante Temperatur auf der Erde erfordert, zu viel CO 2 ausstoßen, handelt von ökonomischen Problemen. Doch da gibt es ein seltsames Vakuum. Kaum jemand bemüht die wissenschaftliche Ökonomik, um zu klären, ob das, was so vehement gefordert wird, überhaupt wirken kann.
Und ja, es ist auch eine zutiefst wissenschaftliche Frage, wie man die Masse der Menschen auf dieser Erde dazu bewegen kann, ihr Verhalten fundamental zu ändern. Die Voraussetzungen für solche Änderungen zu identifizieren und die Auswirkungen solcher Änderungen abzuschätzen, ist keineswegs trivial. Der große Teil der Menschheit hat nämlich über fast zweihundert Jahre seine intellektuelle Energie fast unauflöslich mit der fossilen Energie verbunden, um den Lebensstandard der großen Mehrheit der Bevölkerung erhöhen zu können. Daraus ist ein gewaltiger Komplex von gegenseitigen Abhängigkeiten entstanden, den man nicht einfach wie einen gordischen Knoten zerschlagen kann, ohne neuen Schaden für die Menschen - und für die Klimabewegung - anzurichten.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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