Corona-Krise

Der Lockdown als Einladung zum Neustart

| 11. Mai 2020
www.istock.com/JulyVelchev

Der Lockdown zeigt, dass wir mit einer Wirtschaft leben, in der wir uns das ökologisch notwendige Sparen aus ökonomischen Gründen nicht leisten können. Es sei denn, wir lösen unser Verteilungsproblem.

Minus 7 Prozent in Deutschland und Österreich, 6 Prozent weniger BIP in der Schweiz. Das sind die Prognosen des Weltwährungsfonds für das Jahr 2020. Das Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft Seco hat das Minus inzwischen auf 6,7 Prozent hochgeschraubt. Entsprechend pessimistisch fallen die Schlagzeilen aus: Sie warnen vor der größten Rezession seit der ersten Ölkrise in den 1970er Jahren und der TagesAnzeiger spricht gar von “unheimlich düsteren Prognosen.“

Eine düstere Zukunft

Diese Warnungen vor einer düsteren Zukunft muten insofern seltsam an, als Otto Normalverbraucher das, was die Ökonomen auf die Kommastelle genau ausgerechnet haben, seit vielen Wochen am eigenen Leib erleben. Der Einbruch des BIP ist längst Tatsache – und zwar geht es nicht nur um 6 oder 7 sondern schätzungsweise 25 bis 30 Prozent. Wir gehen nicht mehr ins Restaurant, trinken unseren Kaffee zuhause, reisen kaum noch, verzichten auf die Dienste der Putzhilfe, gehen weder ins Fitnessstudio noch zum Coiffeur und kaufen weniger Klamotten. Wie sehr das Wirtschaftsleben erlahmt ist und keinen Treibstoff mehr braucht, zeigt sich exemplarisch daran, dass der Preis des Erdöls zeitweise unter Null gesunken ist.

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