Arbeit

Der Lohnabschluss in der Metallindustrie und die Krise

| 21. Mai 2013

Auf Einladung des DGB habe ich in der vergangenen Woche eine Vortragsreise durch Niedersachsen und Bremen gemacht, wo ich unter anderem versucht habe zu erklären, wie die Krise in Europa und der Welt mit der schwachen Lohnentwicklung der letzten zwanzig Jahre zusammenhängt. Vergangenen Dienstag wurde ich dann gebeten, auf einer Kundgebung während eines Warnstreiks der IG Metall in Hannover vor 2000 Metallern zu sprechen, also wenige Stunden, bevor der Abschluss in der Metallindustrie zustande kam.

Sinngemäß habe ich bei meiner Rede gesagt, der jetzt zu beschließende Lohnzuwachs in der immer noch florierenden und auf gewaltigen Gewinnen sitzenden Metall- und Elektroindustrie sei ohne jede Übertreibung der wichtigste Lohnabschluss in der ganzen Welt. Denn nur dann, wenn es in Deutschland zu einer fundamentalen Wende in der Lohnentwicklung käme, könne man global Hoffnung schöpfen. Deutschland ist ja noch immer stolz auf seine gute wirtschaftliche Entwicklung, und jede Woche steht in allen Medien, wie gut es der deutschen Wirtschaft geht. Viele reden sogar von Vollbeschäftigung. Da müsse man erwarten, dass die kampfkräftigste deutsche Gewerkschaft einen Abschluss schafft, der eindeutig die Umverteilung von unten nach oben beendet und einen Neuanfang für alle Lohnempfänger in Deutschland signalisiert.

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