Kommentar

Der Suizid-Versuch des ver.di Kaders

| 19. April 2018
pixabay.com/Efraimstochter

Wer mit einer schwachen Forderung in Lohntarifverhandlungen geht, der hat nicht erst in der heißen Endphase der Verhandlungen keine Luft mehr, um dicke Backen zu blasen.

Der Vorsitzende der vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Frank Bsirske, sieht den öffentlichen Dienst im Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsakteuren. Er hat somit den eigenen Wert des öffentlichen Dienstes in unserem Gemeinwesen nicht verstanden. Dieser Wert resultiert nicht aus dem Wettbewerb mit privaten Dienstleistern, sondern aus der Erkenntnis, dass eine Volkswirtschaft und eine Zivilgesellschaft von nahezu 85 Millionen Menschen ohne eine vernünftige öffentliche Infrastruktur schlichtweg nicht funktionsfähig ist.

Der Staat und seine Institutionen kann auch gar kein Wettbewerber auf Augenhöhe mit privaten Akteuren sein, denn als alleiniger demokratisch legitimierter Regulierer darf er sich selbst gar nicht so weit erniedrigen. Das wissen sogar die Neoliberalen, die den handlungsfähigen Staat zur Befriedigung ihrer eigenen niederen Interessen dringend brauchen. Wenn auch nur „wohldosiert“.

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