Konjunktur

Deutsche Reallöhne sinken im ersten Quartal: ein fatales Zeichen für ganz Europa

| 08. Juli 2013

Das Statistische Bundesamt meldet, dass im ersten Quartal die Reallöhne in Deutschland gesunken sind. Die Nominallöhne sind um 1,4 Prozent gestiegen, die Verbraucherpreise um 1,5 Prozent. Selbst wenn sich das im Laufe des Jahres noch etwas nach oben verschiebt, spricht vieles dafür, dass auch dieses Jahr keineswegs den Durchbruch nach oben bei der deutschen Lohnentwicklung bringt.

Die Tabelle, die vom Bundesamt mitgeliefert wird, zeigt ein ziemlich klares Muster in der Lohnentwicklung. Unmittelbar vor der Krise, also 2008, stiegen die Nominallöhne um 3,1 Prozent. In der Rezession von 2009 fiel die Zuwachsrate auf 0,1 Prozent, um 2010 wieder auf 2,7 und 2011 auf 3,3 Prozent zuzulegen. Im vergangenen Jahr, dem ersten Jahr der konjunkturellen Flaute, schwächte sich das Tempo schon ab und erreichte nur noch 2,5 Prozent. Die erneute Verringerung des Tempos im ersten Quartal dieses Jahres deutet darauf hin, dass sich die Abschwächung der Löhne angesichts des konjunkturellen Stillstands und der Verschlechterung am Arbeitsmarkt  fortsetzt. In steigenden Reallöhnen könnten sich solche geringen Nominallohnzuwächse nur niederschlagen, wenn die Inflationsrate noch weiter unter die von der europäischen Zentralbank gesetzte Zielmarke von knapp 2 Prozent fiele, als es derzeit mit 1,5 Prozent bereits der Fall ist. Das ist zwar nicht ausgeschlossen, würde aber den Weg Europas in eine Deflation beschleunigen.

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