Weltwirtschaft

Deutschland braucht den Euro oder eine völlig andere wirtschaftspolitische Strategie

| 19. April 2013
istockphoto.com/TanawatPontchour

Die neue, mit vielen Ökonomen als Gründern bestückte Partei, die „Alternative für Deutschland“ (AfD) wirbt mit einem einfachen Slogan: „Deutschland braucht den Euro nicht. Anderen Ländern schadet der Euro.“

Das ist eine steile These, da Deutschland, wie wir vielfach gezeigt haben, extrem abhängig vom Außenhandel ist und der Euro mit seinen schwachen Mitgliedsländern für Deutschland wie ein Schutzschirm gegen eine allfällige Aufwertung gewirkt hat. Wer einen Augenblick darüber nachdenkt, wird schnell feststellen, dass eine Partei, die mit einem solchen Slogan wirbt, eine äußerst krude ökonomische Theorie vertreten muss.

Deutschland ist wie kein anderes größeres Land der Erde vom Export abhängig und hat unter dem Schutz des Euro eine Politik der aggressiven Exportexpansion betrieben, die in der Geschichte ihresgleichen sucht. Der Anteil der Exporte ist in der Zeit des Euro, also von 1999 bis 2012, von etwas über dreißig Prozent am BIP auf über fünfzig Prozent gestiegen. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die deutsche Wirtschaft in den letzten fünfzehn Jahren in einem Maße von ihrem Exportüberschuss gelebt hat, wie das unter den Bedingungen einer nationalen Währung (dahin will diese Partei ja zurück) niemals möglich gewesen wäre.

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