Die AfD ist doch nicht rassistisch!
Selbst Meuthen und Steinbach fanden Jens Maiers unsäglichen »Halbneger«-Kommentar rassistisch. Ist das alles bloß Taktik? Vielleicht – oder aber der Beleg dafür, dass das Label »Nazi-Partei« für die AfD nicht so ganz passend ist.
Jens Maier, Bundestagsabgeordneter der AfD, verhöhnte unlängst Noah Becker, den Sohn von Boris Becker, via Twitter. Überdies nannte er ihn einen »Halbneger«. Natürlich tobten da völlig zurecht die aufgeklärten Geister im Lande. Das konnte man nun wirklich nicht unkommentiert so stehen lassen. Doch selbst Jörg Meuthen und Erika Steinbach – unverdächtig, empathische Mitglieder unserer Gesellschaft zu sein – fanden dafür deutliche Worte: Sie nannten es schlicht Rassismus. Und der habe in der AfD nichts zu suchen.
Freilich kann man in diesen Statements zunächst mal einen taktischen Kniff sehen, ganz nach dem Motto: Wir tun jetzt ein bisschen empört, damit alle glauben, wir sind gar nicht so. Damit alle annehmen können, solche Stimmen sind bloß Einzelfälle innerhalb unserer Partei. Wenn man die AfD als die »Nazi-Partei« wahrnimmt, als die man sie in den letzten Monaten stigmatisiert hat, dann liegt diese Einschätzung der Reaktion nahe. Provozieren, zurückrudern, sich missverstanden fühlen: So lief das ja bislang ab. Ist es jedoch so völlig ausgeschlossen, dass diese parteiinternen Kritiker Maiers Auswurf nicht wirklich ablehnen? Es könnte ja durchaus sein, dass man selbst in der AfD-Führung überzeugt ist von der Geschmacklosigkeit dieser Aussage.
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