New Green Deal

Die amerikanische Sozialdemokratie im Aufwind

| 27. Januar 2020
www.istock.com/mj0007

Die amerikanischen Sozialdemokraten glauben, dass der Kampf gegen den Klimawandel nur dann erfolgreich sein wird, wenn er untrennbar mit dem Streben nach sozialer Gerechtigkeit verbunden ist.

1906 löste der deutsche Soziologe Werner Sombart mit dem vielbeachteten Aufsatz "Warum gibt es keinen Sozialismus in den Vereinigten Staaten?" eine immer wiederkehrende Debatte aus über die amerikanische Politik und Wirtschaft sowie ihren angeblichen Ausnahmecharakter.[1] Mehr als hundert Jahre später wird man mit der Ironie der Geschichte konfrontiert: Unter den wirtschaftlich fortgeschrittenen Ländern existiert in den USA eine der dynamischsten und klassenbewusstesten sozialistischen Bewegungen.

Mehrere Umfragen bestätigen die wachsende Popularität des Sozialismus gegenüber dem Kapitalismus in Amerika – insbesondere bei Frauen und Jugendlichen.[2] Unterdessen sammelt der selbsternannte sozialistische Präsidentschaftskandidat der Demokratischen Partei, Senator Bernie Sanders, in den Vorwahlen mehr Geld durch kleine Spenden als prokorporative Demokraten wie der ehemalige Vizepräsident Joe Biden oder Bürgermeister Pete Buttigieg. Mehr als 5 Millionen Amerikaner haben bereits für Sanders' Kampagne gespendet.[3] Auch die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez sticht unter den aufstrebenden Figuren der neuen amerikanischen sozialistischen Bewegung hervor. Gefolgt von Millionen auf Twitter, ist ihre Popularität kaum zu überschätzen. Sogar in den Souvenirläden der Flughäfen kann man leicht Puppen mit ihrem Gesicht finden.

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