Die Beharrungskraft des Status Quo
Realitätsferne, keine Vielfalt, keine Interdisziplinarität und das Fehlen von zentralen Fragen für die Gesellschaft. Ist der ökonomische Mainstream überhaupt noch „umzuformen“, fragt man sich auf dem Kongress „Reshaping Economics“.
Was hat sich eigentlich seit 2008, dem Jahr der globalen Finanz- und dem Beginn der großen Wirtschaftskrise, getan? Statt auf die bis heute andauernden Verwerfungen zu reagieren – die Verstetigung hoher Arbeitslosigkeit, horrender Ungleichheit, niedrigem Wachstum, Investitionen und Produktivität – herrscht quasi politische Eiszeit.
Nicht ganz. Seitdem wird mit noch mehr Verve und Dringlichkeit das gepredigt und durchgesetzt, was auch vor 2008 schon alles zu hören und zu spüren war: Haushaltsdisziplin, Lohnzurückhaltung, Liberalisierung, Strukturreformen und Flexibilität. Gebote also, die im wachsenden globalen Wettbewerb angeblich unverzichtbar sind. Anders gesagt: Austerität – eine noch radikalere Durchsetzung der Maastricht-Kriterien als vor der Krise. Politische Agenda, insbesondere in der EU, ist die einer marktkonformen Angleichung der Mitgliedsländer.
[...]Nichts schreibt sich von allein!
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